Ermutigt durch das leicht verständliche Tutorial entschied ich mich zu einem Versuch. Ich installierte zunächst Lyx, einen in Ubuntu's Paketverwaltung erhältlichen LaTeX-Editor. Doch Lyx bot eine WYSIWYG-Oberfläche an und die ganzen Codeschnipsel aus dem oben erwähnten Tutorial blieben, was sie waren - reiner Text. Um Lyx weiszumachen, dass es sich um Befehle handelt, musste man das Mathematik-Werkzeug anwählen - viel zu umständlich für meinen Geschmack.
Ich machte mich also auf die Suche nach einem einfachereren Editor - und fand Winefish, einen Editor eher puristischer Art, genau richtig also, um Codeschnipsel zu auszuprobieren. Winefish hatte alles Nötige und nichts darüber hinaus: Ein großes Eingabefeld, eine Statusleiste mit den allernötigsten Informationen und die obligatorische Menüzeile - sonst nichts. Keine bebilderte Buttons, keine Sidebars mit leeren Projektbäumen - etwas karg und zugleich erschreckend für einen Klickibunti-User wie mich. Doch ich lernte die einfache Winefish-Oberfläche schon bald zu schätzen.
Als ersten Gehversuch musste das Wort "test" dienen - als Nicht-Programmierer kam mir das obligatorische "Hello World!" erst zu spät in den Sinn. Doch wie bringt man Winefish dazu, den "Quellcode" in ein PDF umzuwandeln? Gut versteckt, unter "External" nämlich, fand sich der Menü-Punkt "Latex", der so etwas wie einen Compiler zu starten schien. Doch schon gab es die erste Fehlermeldung:
LaTeX Error: Missing \begin{document}.
Dr. Google belehrte mich, dass ein jedes LaTeX-Dokument mit dem Tag \begin{document} anzufangen und mit einem \end{document} zu enden hat, ziemlich logisch, wenn man es weiß. Zudem muss an den Anfang einer LaTeX-Datei immer der Tag
wobei statt "article" auch andere Klassen möglich sind, so belehrte mich dieses sehr schöne Tutorial. Ich empfand aber "article" am passendsten für eine Facharbeit und so ließ ich es sich dabei bewenden. Und so sah das erste kompilierbare LaTeX-Dokument, das ich je erstellt hatte, aus:\documentclass{article}
\documentclass{article}
\begin{document}
test
\end{document}
Der Compiler meldete nichts Auffällige und ich entdeckte die Datei test.dvi im gleichen Verzeichnis, in dem auch schon die LaTeX-Datei von mir gespeichert wurde. Inmitten einer leeren Seite befand sich das einsame "test" - es funktionierte!
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