Freitag, 26. Dezember 2008

LaTeX - Erste Schritte 2

Nach dem ersten Test ging es für mich weiter in Sachen LaTeX. Lang hat das Durchforsten des Internets gedauert, doch nun habe ich eine Vorlage zusammenbasteln können, die für Facharbeiten meiner Meinung nach so gut wie perfekt angepasst ist. Und so sieht sie aus:


\documentclass[12pt,oneside,a4paper]{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[onehalfspacing]{setspace}
\usepackage{german}
\usepackage[left=4cm,right=2cm,top=2.5cm,bottom=2cm]{geometry}
\usepackage{indentfirst}
\begin{document}
\thispagestyle{empty}
Titelseite
\newpage
\thispagestyle{empty}
\tableofcontents
\newpage
Inhalt
\end{document}


Aber alles der Reihe nach. Betrachten wir jede Zeile einzeln.

\documentclass[12pt,oneside,a4paper]{article}

Der Tag \documentclass{article} ist, wie ich früher schon feststellen musste, obligatorisch. Interessant sind aber die Attribute in eckigen Klammern. Genau dort wird die Größe der normalen Schrift festgelegt (12pt), die Tatsache, dass die Blätter beim anschließenden Drucken einseitig gedruckt werden (oneside) und die Papiergröße A4 (a4paper).

\usepackage[utf8]{inputenc}

Diese Zeile ist sehr wichtig, wenn man Umlaute richtig dargestellt bekommen möchte. Ohne dieser Zeile hätte man die Umlaute als "u statt ü oder "a statt ä schreiben müssen, normale Umlaute ließe der Compiler einfach aus. So aber kann normaler deutscher Text richtig umgesetzt werden.

\usepackage[T1]{fontenc}

Diese Zeile bewirkt, dass Fonts verwendet werden, die extra Zeichen für Umlaute bereitstellen. Eigentlich funktioniert es auch ohne, ich sehe in der fertigen Version keinen großen Unterschied: Auch ohne dieser Zeile werden alle Umlaute richtig dargestellt. Wenn es aber Probleme mit den Umlauten gibt, könnte diese Zeile eventuell Abhilfe schaffen.

\usepackage[onehalfspacing]{setspace}

Diese Zeile setzt den Zeilenabstand auf 1,5, so wie es sich in einer Facharbeit gehört. Ob es wirklich 1,5 sind, ist aber strittig, hierzu gibt es hier eine interessante Diskussion. Möchte man einfachen oder doppelten Zeilenabstand haben, so verwendet man statt "onehalfspacing" einfach "singlespacing" bzw. "doublespacing".

\usepackage{german}

Diese Zeile bewirkt, dass der Zeilenumbruch nach deutscher Rechtschreibung erfolgt, außerdem kann man nun die integrierte Rechtschreibprüfung von Winefish verwenden. Zuerst spuckte der Compiler mit dieser Zeile Fehlermeldungen aus, Abhilfe schaffte das Paket texlive-lang-german, das es in den Ubuntu-Quellen gibt.

\usepackage[left=4cm,right=2cm,top=2.5cm,bottom=2cm]{geometry}

Diese Zeile legt die Ränder fest. Die für eine Facharbeit üblichen 4cm links und 2cm rechts, sowie die improvisierten 2,5cm bzw. 2cm oben und unten tun ihren Dienst. Meine Versuche, die Abstände auf dem Bildschirm abzumessen ergaben unsinnige Ergebnisse, gedruckt waren aber alle Abstände exakt eingehalten!

\usepackage{indentfirst}

Diese Zeile bricht mit einer etwas seltsamen Tradition von LaTeX, nämlich beim ersten Absatz eines Abschnitts (dazu später mehr) die erste Zeile nicht einzurücken. Der Tip für dieses Package kam im Ubuntuusers-Forum, vielen Dank an Rorschach dafür!

Die Zeilen \begin{document} und \end{document} kennen wir schon aus dem ersten Teil dieses kleinen HowTos, also wenden wir uns der nächsten Zeilenkombination zu:

thispagestyle{empty}
Titelseite
\newpage


Die erste Zeile bewirkt hierbei, dass die Nummerierung auf dieser einen Seite nicht angezeigt wird - so ist es bei der Titelseite einer Facharbeit üblich. Die Nummerierung geht aber trotzdem weiter und so hätte die nachfolgende Seite die Nummer 2.

Statt "Titelseite" befindet sich in einem fertigen Dokument natürlich die eigentliche Titelseite. Die letzte Zeile "\newpage" bewirkt, dass die Titelseite abgeschlossen und die nächste Seite angefangen wird.

Diese zweite Seite sollte die Gliederung der Facharbeit beinhalten und so sieht sie aus:

\thispagestyle{empty}
\tableofcontents
\newpage


Der Befehl \tableofcontents erzeugt vollautomatisch eine vollständige Gliederung des nachfolgenden Dokuments - mit Seitenzahlen, Einrückungen und sogar den Punkten, die von einem Kapitel zu seiner Seitennummer führen. Wie aber funktioniert es?

Ganz einfach! Wir sagen dem Programm selbst, wo die jeweiligen Kapitel liegen. Das funktioniert mit den Befehlen \section, \subsection und \subsubsection. Und so wendet man sie an:

\section{Große Überschrift}
\subsection{Mittlere Überschrift}
\subsubsection{Kleine Überschrift}
\subsubsection{Noch eine kleine Überschrift}
\section{Noch eine große Überschrift}
\subsection{Noch eine mittlere Überschrift}


Dieser Code würde Folgendes ergeben:

1. Große Überschrift

1.1 Mittlere Überschrift

1.1.1 Kleine Überschrift

1.1.2 Noch eine kleine Überschrift

2. Noch eine große Überschrift

2.1 Noch eine mittlere Überschrift


Es wird also automatisch nummeriert, eingerückt und formatiert (wobei ich hier leider nur die Nummerierung nachmachen kann). Die gleiche Struktur wird dann auch in der Gliederung verwendet.

Die nächste Herausforderung ist das Einbinden von Formeln, Tabellen und Bildern.

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